Ein Gedicht

In Gimmersdorf bei Bonn am Rhein
legt Dieta eine Pause ein:
lang Gisela nicht mehr gesehn,
ein Kurzbesuch, das möchte gehn!
(Sie bildet neuerdings sich ein,
ein pflegeleichter Gast zu sein).
Treffen in Köln war schon verwegen,
gehofft auf Sonne, doch kam Regen,
Gisela früh - der Zug Verspätung,
Kaffee und Kuchen einz'ge Rettung!
(Daß dieses doch so gut nicht war
wurde erst später offenbar).
Draußen zu sitzen und zu schau'n
mißlang den Köln-befliss'nen Frau'n;
so war ein Sitzplatz ganz in Frieden
im Dome ihnen nur beschieden.
Bestaunt die Größe der Gestaltung,
hindert indeß nicht Unterhaltung:
Dach überm Kopf, wenn auch sakral
und Unterschlupf für Regenfall.
So hat man schließlich zwangsentschlossen
von innen Kölner Dom genossen,
und dies war trotzdem immerhin
für Herz und Seele ein Gewinn,
Sonne am nächsten Tag entfacht
recht wunderbar des Gartens Pracht;
der ist und bleibt die Attraktion
im ganzen Umkreis Köln und Bonn.
Philippchen kurvt mit Bobbycar,
nachdem er Schelm im Garten war.
Was trieben wir nach Mitternacht?
An alte Zeiten teils gedacht
und am Klavier nach dem gefischt,
was uns inzwischen längst entwischt.
noch Sonnenschein am nächsten Tage,
sensationall ganz ohne Frage;
doch Dieta, der einmal gelang
Kaffee zu machen, Gott sei Dank,
vorsagt total beim 2. Start,
erst war der Kaffee dünner Art,
sie will sich nicht zu sehr blamieren,
und da gerade tat's passieren:
es stürzt ihr alles vom Tablette,
wenn man nun Monika nicht hätte,
denn Dieta, der ist von dem Schreck
die Geistesgegenwart ganz weg.
Der Monika bringt's etwas Kraft,
daß nicht der Philipp dies geschafft,
(Da müssen so Besucher kommen,
die sich ganz andres vorgenommen.)
Die Gisela, die lacht darüber,
daß dies nur und nicht mehr hinüber.
So des Besuches Ressumé:
es klappt noch, daß wie eh und je,
wenn wir zusammen, das Geschehn
letztlich vorwiegend heiter sehn,
Um dies hier kurz noch anzufügen;
auch Almut bietet uns Vergnügen,
Dieta macht Dienst am Telefon,
noch ganz passabel 1. Ton
sie tut ein ganz kleines Gedenken
zumindest auf die Schwester lenken,
doch, ach, sie hat ja ganz verdrängt,
wie schwer sie selber stets behängt,
hat gerade jetzt in Sonderheit
mit ihrem Knien ganz großes Leid.
(Dies war nun ganz schlecht ausgedrückt,
weil sie nur Fachausdrücke zückt);
endlos würd's aus der Leitung quellen
glückt's einem nicht, dies abzustellen.
Ihr lieben Leut, so müßt man sein,
befaßt mit sich tagaus tagein;
des Zuhörers Aufnahmekraft
ob der Details alsbald erschlafft,
es fällt der Hörer aus der Hand,
dem solcher Art sich zugewandt.
Lichtblick-dazwischen erscheint froh
die Gisela, "ja siehste so"
sagt ihr Gesicht, werd ich beharkt,
die störte kaum ein Herzinfarkt.
Über die letzten Verschen Schweigen:
die darfst du öffentlich nicht zeigen;
verstimme mir mit dem Geläster
nicht Deine notleidende Schwester!

Nachgeliefert zum Aufenthalt in Gimmersdorf 12. bis 14. August und dankbar gewidmet von
dietahandschrift