Brief1 von Dr. Conrad Martin, Bischof von Paderborn (reg. 1856-1875) an Sanitätsrat Dr. med. Heinrich Gerhardy (1810-1890), Düsseldorf

Brief

Geliebter Gerhardy! 2
Wie habe ich mich gefreut, dass ich dich nach so langer langer Zeit neulich, wenn auch nur flüchtig wieder sehen konnte; und mir hätte gewünscht, daß wir uns hätten mal mehr recht aussprechen können über so manche Dinge und Erlebnisse, was bei der Kürze des Augenblicks leider nicht möglich war. Ich hoffe aber, mal bald mehr auf längere Zeit mit dir reden zu können. Gegenwärtig sende ich dir den Hirtenbrief, den ich nach meiner Rückkehr an meine Diözesen erlassen habe; einen vom hl. Vater gesegneten, mit Ablässen versehenen Rosenkranz, für deine liebe Frau und für dich und deine Kinder einige vom hl. Vater gesegnete Medaillen, die du hoffentlich freundlich aufzunehmen und fromm nutzen wirst. Gedrängt von vielen arbeiten und Sorgen, kann ich dir spontan nur noch einen herzinnigen Gruß übersenden, mit den Worten, auch deiner jungen Frau meine herzlichsten Segenswünsche überbringen zu wollen.
Paderborn 20. Juni 1859 In aller freundschaftlicher Liebe
dein getreuer Freund
Dr. C. Martin
B. von Pad


1 Original im Bischöfliches Dom- und Diözesanmuseum Mainz; Inventar-Nr.: V15319
2 Transscription durch Sibylle Fährmann