Brief von Hans an Thessy

Stettin 28.2.45

Meine1 liebe Frau!
Durch meinen Freund Herrn Alberts wirst Du schon von meiner Verwundung gehört haben. Er ist Sanitäter gewesen, hat mich gleich verbunden und zur Verbandsstelle gebracht. Durch eine Panzergranate sind beide Arme, besonders der Rechte, sehr beeinträchtigt worden. Ich musste noch 3 Tage in Pyritz bleiben und kam dann hierher in das Kriegslazarett 916. Stettin. Da zeigte sich, dass der rechte Arm nicht mehr zu retten war, er war schon ganz schwarz und wurde amputiert. Der linke Arm ist noch arg verschwollen und steif, doch hoffe ich, dass er noch einigermaßen beweglich werden wird.
Ich bin hier sehr gut aufgehoben. Die Schwestern geben sich große Mühe, mir über den Berg zu helfen. Ich habe leichtes Fieber, aber keine Schmerzen. Die Amputation bedeutet für mich so wie auch für Euch eine große Umstellung, aber wir müssen uns mit der Tatsache abfinden und dürfen froh sein, wenn wir uns in absehbarer Zeit wiedersehen. Ich glaube, dass ich die Sache schaffen werde und schreibe bitte den Eltern und Geschwistern von meiner Verwundung.
Herzlich umarmt Dich und die Kinder Dein Hans


  1. geschrieben von einer Schwester