Gustav Gerhardy an Pollo

Sablon b. Metz, den 17. 10. 1897


Seite 1

Seite 2

Seite 3

Seite 4

Mein Lieber Pollo!1
In Eile theile ich Dir meine Reiseroute und meine Reisepläne mit. Ich fahre am Dienstag den 19. 10. früh 90 von hier mit ca 44 ...2 über Trier, Euskirchen – Cöln Düsseldorf nach Essen.
Passieren zwischen 1 und 2 Uhr nachts Düsseldorf und setze um 312 morgens den 20. meinen Haupttransport der Landwehrleute an sein Ziel. Falls nichts anderes dazwischen kommt, fahre ich um 1016 von Essen ab und treffe 1122 in Düsseldorf ein. Hier werde ich die Cousine besuchen und um 623 nachmittags weiter dampfen, so daß ich am 20.710 A. bei dir eintreffe.
Am 21. wollte ich bei dir bleiben und am 22. muß ich mit einem Ausstellungsbillet nach Brüssel, am 27. nach Antwerpen am 28. komme ich wieder zu dir und bleibe bei dir bis zum 3. 11. an welchem Tage ich um 101 morgens nach Metz zurückkehren muß.
Dies Arrangements wirst du verstehen, wenn du erfährst daß Hiller, der seit dem 10. 10. aus Rusßand nach Brüssel zu seiner Frau zurück gekehrt ist und am 30. 10. wieder zum Dienst in Metz eintreffen muß, mich zum Besuch der noch bis zum 31. d. M. geöffneten Ausstellung nach Brüssel eingeladen hat. Ich kann natürlich nur zu einer Zeit zu ihnen reisen, wo er noch dort ist, also ließ es sich nicht anders arrangieren.
Auf frohes Wiedersehen mit herzlichen Grüßen von Haus zu Haus
dein Gustav
P. S. Die Leuchter für Neuhöfers bringe ich mit.


  1. Transscription durch Sibylle Fährmann 

  2. nicht lesbar